Durch unser „kopflastiges“ Leben und Arbeiten haben wir verlernt, auf die Signale und Empfindungen unseres Körpers zu achten. Oder mit anderen Worten: Eine gesunde, achtsame Beziehung zu unserem Körper aufzubauen. Dabei hat er uns viel zu sagen und zu geben, wir müssen ihn nur zu Wort kommen lassen. In meinem zweiten Blogbeitrag möchte ich euch die Idee des Körperbewusstseinstraining näherbringen und zwei konkrete praktische Übungen vorstellen, die eine große Wirkung auf das Wohlergehen und unseren Körper haben können. Also: Sei dabei, lass dich drauf ein – du wirst mit mehr Leichtigkeit und Selbstbewusstsein im Alltag belohnt!

Körperbewusstseinstraining – worum geht es?

Das Körperbewusstseinstraining stellt die körperlichen Empfindungen und Sinneswahrnehmungen in den Vordergrund – und zwar ohne diese zu bewerten oder in bestimmte Kategorien zu stecken. Im hektischen Alltag fällt es vielen schwer sich noch selbst zu spüren, soweit entfernt sind wir vom momentanen Augenblick und von „uns selbst“. Unser Denken, der Kopf übernimmt völlige Kontrolle. Und das wirkt sich auf Dauer auf uns aus, wir übersehen Signale unseres Körpers, die wertvoll und bedeutsam für uns selbst sind – denn unsere Gedankenwelten, unser Geist und unser Körper gehören zusammen. Wenn ihre Beziehung auf stabilen Beinen steht und sie regen Austausch pflegen, können wir unser volles Potenzial entwickeln, zu mehr Selbstbewusstsein, Ruhe, Achtsamkeit und Selbstliebe finden. Das wieder wirkt sich positiv auf unser soziales Beziehungsnetz, unsere familiären Beziehungen, aber auch das gesamte Wirken und Tun im Leben aus. Mehr Ausgeglichenheit im Hier und Jetzt, mehr Achtsamkeit sich selbst und anderen gegenüber sind die positiven Folgen, wenn unsere Gedanken endlich zur Ruhe kommen. Dabei kann dich Körperbewusstseinstraining – allein oder mit Anleitung – unterstützen und dauerhaft inspirieren.

Was machen wir beim Körperbewusstseinstraining?

Unsere Gedanken sind mitverantwortlich, wie wir uns fühlen und wie unser Körper reagiert. Wenn wir diese Realität neutral, wertfrei beobachten können, bekommen wir auch die Möglichkeit einen Schritt zurückzutreten, zu beschreiben was gerade passiert. Dadurch können wir unser emotionales System beruhigen und in einem weiteren Schritt anders reagieren. Unser Körper zeigt uns, wie es geht. Durch:

  • Sanfte Bewegungen (Dehnungen, Entspannungen, Koordinationsübungen) bringen uns wieder in Kontakt mit unserem Körper und sind Türöffner für mehr Achtsamkeit
  • Fokus auf die Körper- und Sinneswahrnehmung (Hören, Fühlen, Schmecken, Tasten, Riechen, Schauen)
  • Der Fokus während des Trainings liegt bei Dir und dem „Hier und Jetzt“
  • Du nimmst etwas wahr und beobachtest „Es“ ohne zu urteilen und bewerten. Alles was da ist, ist OK, ein Teil von dir, es gibt kein „Gut“ und „Böse“ mehr.
  • Die Gedanken kommen langsam zur Ruhe – auch das ohne Druck oder Muss. Für jeden ist „zur Ruhe kommen“ anders und fühlt sich anders an. Das ist gut und wichtig und wertvoll, es für sich selbst herauszufinden.
  • Jetzt kannst du besonders intensiv beobachten, wie es dir in diesem Moment geht – ist dein Körper angespannt oder entspannt, was denkst und fühlst du gerade? Alles ist erlaubt, es gibt kein „falsch“ oder „schlecht.“
  • Schon nach ein paar Trainingseinheiten kann durch dieses absolut bewertungsfreie Wahrnehmen unser Erregungs-Stresskreislauf durchbrochen werden. Mehr Gelassenheit, Ruhe und Glücksempfinden folgen im Alltag.
  • Es ist so als würdest du dich daneben setzen, wahrnehmen, was gerade passiert, aber ohne gleich zu reagieren.  Wir können dadurch unser emotionales System beruhigen und wesentlich gelassener reagieren und agieren. Dieses Wissen und Können wird auch unseren Alltag bereichern. Wir haben die Möglichkeit, anders Situationen zu begegnen als bisher und mit Ruhe und Gelassenheit inneren Frieden und Selbstliebe zu aktivieren.

Zwei praktische Übungen für dich

Bei unserer ersten Übung geht es darum, mehr Körperbewusstsein im Alltag (und ja – das geht auch während der Laptoparbeit) zu integrieren:

Egal ob du in die Tasten tippst, den Kochlöffel rührst, eine Zeitung durchblätterst oder dir die Zähne putzt. Spür einmal bewusst hin!

Was nehmen deine Fingerkuppen war?

Kitzelt es gerade, sticht es oder ist es flauschig-warm?

Was spürst du unter den Füßen, den Ellbogen?

Wie rasch geht deine Atmung, was erzählen dir deine Oberschenkel?

Je mehr du deinen Körper spürst, umso mehr erzählt er. Und das Gute daran: Alles ist gut! Du bist gerade dabei, die neue Sprache der Selbstachtsamkeit und inneren Ruhe zu erlernen. Die Mühe lohnt sich. Vielleicht möchtest du hinhören, hinspüren, hinfühlen, riechen, atmen – alles ist erlaubt, was dich deine körperlichen Empfindungen besser wahrnehmen lässt. Integriere diese kleine Achtsamkeitsübung anfangs zweimal täglich bewusst in deinen (Arbeits-)Alltag, steigere dich in den Wochen darauf, bis du immer mehr mit deinem Körper verbunden bist und diesen immer öfter bewusst wahrnimmst. Er wird dir Kraft, Inspiration und Klarheit geben.

Meditation im Fersensitz

Die zweite Übung geht etwas tiefer – wir brauchen nun einen bequemen Untergrund, etwa deine Lieblingsyogamatte, ein kuscheliger Teppich oder auch die Natur (Sand oder Wiese sind herrliche Körperbewusstseins-Orte): Diese Übung hilft dir, wieder besseren Kontakt mit deinem Körper aufzunehmen, auch wenn das für dich völliges Neuland ist.

Lege dich entspannt auf den Rücken, die Beine leicht geöffnet, Handflächen zeigen nach oben, Ober- und Unterkiefer entspannt.

Nimm ein paar bewusste Atemzüge, um auf deinem Untergrund anzukommen. Dann beginne bewusst mit der Körperbeobachtung:

Wo liegt dein Körper auf und wie fühlt sich das an?

Wo fühlst du deinen Körper stärker, wo schwächer?

Wo zieht es oder ist unangenehm?

Wo breitet sich wohlige Entspannung aus?

Was spürst du sonst noch?

Gib deinem Körper mindestens 20 Minuten Zeit um „warm zu werden“ und sich dir zu öffnen.

Jede Wahrnehmung ist gut und wichtig, ist gibt auch hier kein falsch oder schlecht. Die Gefühle, Gedanken und Wahrnehmungen des Körpers sind neutral, wir bewerten sie nicht und akzeptieren sie als Teil von uns. Immer und immer wieder. Wiederhole diese Übung, wenn möglich dreimal pro Woche. Bereits nach dem dritten Durchgang wirst du einen Wandel bemerken: Die Wahrnehmung deines Körpers fällt dir leichter, fällt intensiver aus, macht Spaß und bringt dir Ruhe und Leichtigkeit.

Wenn du mehr zum Thema Körperbewusstseinstraining erfahren möchtest oder konkrete Fragen hast, schicke mir gerne ein E-Mail, oder lerne mein aktuelles Angebot hier kennen. Ich freue mich auf dich!

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